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Bei Anzeichen auf Rechts- oder Regelwidrigkeiten kommt es in manchen Firmen zu internen Untersuchungen. Diese können von Angestellten durchgeführt oder an Dritte übertragen werden – zum Beispiel an Rechtsanwälte oder Wirtschaftsprüfungsunternehmen.
Die interne Untersuchung befindet sich stets im Spannungsfeld zwischen dem Bedürfnis nach Aufklärung und der Einhaltung rechtlicher Grenzen. Kürzlich wurden mehrere Bücher zum Thema veröffentlicht.
Das 2022 erschienene Werk «Interne Untersuchungen» aus der Reihe «Handbücher für die Anwaltspraxis» ist sehr gut gelungen: Anerkannte Autoren behandeln sämtliche organisatorischen und rechtlichen Aspekte der internen Untersuchung in bisher nicht vorhandener Tiefe. Zudem wird der Sachverhalt durch Praxisbeispiele illustriert. Hilfreich sind auch die Checklisten und Formulierungsvorschläge für den praktischen Gebrauch.
Das Werk «Interne Untersuchungen in der Schweiz» von Claudia Fritsche erschien 2021 und basiert auf der Dissertation der Autorin aus dem Jahr 2013 an der Universität Bern. Auch dieses Buch deckt die organisatorischen und rechtlichen Aspekte der internen Untersuchung ab, wobei ein besonderer Fokus auf Finanzinstitute gelegt wird. Das Buch überzeugt vor allem durch den pragmatischen Ansatz, der jeweils die wichtigsten Punkte aufzeigt und auf eine umfassende Kommentierung verzichtet. Hilfreich sind die visuellen Hervorhebungen, die anschaulichen Grafiken sowie die Zusammenfassungen unter dem Titel «Das Wichtigste zum Mitnehmen».
Beide Titel geben einen guten Überblick über das Thema. Unterschiedlich sind aber Zielgruppen: Praktikern, die selbst mit der Durchführung von internen Untersuchungen betraut werden könnten, ist das Werk von Bazzani, Ferrari-Visca und Nadelhofer zu empfehlen. Leser, die sich mit praktischem Wissen über interne Untersuchungen begnügen, sind mit Claudia Fritsches Buch besser bedient.
Claudio Bazzani, Reto Ferrari-Visca, Simone Nadelhofer
Interne Untersuchungen
Helbing, Basel 2022
912 Seiten, Fr. 298.–
Claudia M. Fritsche
Interne Untersuchungen in der Schweiz
Dike, Zürich 2021
563 Seiten, Fr. 148.–
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