Gewählt

Stephan ­Hartmann (Grüne) und Marianne Ryter (SP) wurden von der vereinigten Bundesversammlung im Juni als neue Richter ans Bundesgericht gewählt. Die SVP hatte beantragt, die Wahl von Ryter zu verschieben, bis ihre Rolle in ­einem Streit unter Bundesverwal­tungsrichtern ­geklärt sei. Mit 180 zu 55 Stimmen wurde der Antrag abgelehnt. Die Bernerin ­Marianne Ryter ist Richterin am Bundesver­waltungsgericht und seit 2019 dessen Präsidentin. Stephan Hartmann ist ­Richter am Aargauer Ober­gericht und lehrt an der Uni­versität ­Luzern Privatrecht und Privatrechtsvergleichung. ­Hartmann und Ryter ersetzen Andreas Zünd (SP), der zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) wechselt, und Hansjörg Seiler (SVP), der Ende Jahr aus Altersgründen zurücktritt. 

Per 1. Juli hat Chiara Piras (Grüne) ihre Stelle als Richterin in der IV. Abteilung des Bundesverwaltungsgerichts in St. Gallen angetreten. Bereits seit Mai neu am Bundesverwaltungs­gericht tätig ist ­Alexander Misic (GLP). Er gehört der I. Abteilung an. Piras war ­zuvor Anwältin,  Gerichtsschrei­berin und Einzelrichterin für Zwangsmassnahmen im Ausländerrecht am Kantonsgericht des Kantons Basel-Landschaft. ­Misic arbeitete als Gerichtsschreiber am Europäischen ­Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR).

Anfang Juni ­wurde Thomas Zbinden (FDP) vom Grossen Rat des Kantons Bern zum ­Oberrichter gewählt. Als Ersatzmitglieder des Obergerichts im Nebenamt wählte das Parlament Eveline Salzmann (SVP) und Roland Sarbach (SVP). 

Der Solothurner Kantonsrat hat Hanna Marti im Mai zur neuen Ersatzrichterin des Obergerichts gewählt. Zur Ersatzrichterin am Versicherungsgericht wählte der Rat Barbara Kofmel (CVP),als neues Mitglied des Schieds­gerichts in den Sozialversicherungen Sula Anderegg (SP). 

Gemäss Beschluss des Landrates von Basel-Landschaft vom Juni ist Martin Michel in ­stiller Wahl als Richter für Zwangsmassnahmen im Aus­länderrecht ans Kantonsgericht ­Basel-­Land­schaft gewählt. 

Der Grosse Rat des Kantons Freiburg hat im Mai ­Nadine Aebischer (SP) zur Richterin ­gewählt. Sie wird für die Vertretung der französisch- und deutschsprachigen Richter ­zuständig sein, die an der ­Umsetzung des kantonalen E-Justice-Programms mitwirkt. Aebischer ist 33 Jahre alt, besitzt ein Anwaltspatent und arbeitet zurzeit als Gerichtsschreiberin am Zivilgericht Genf. 

Der Zürcher Kantonsrat hat Ende Mai Daniel Schweikert (SVP) als neues Mitglied des Zürcher Verwaltungsgerichts gewählt. Er ersetzt Rudolf ­Bodmer (SVP), der Ende Juli ­altershalber zurücktrat. 

Anfang Juni wählte der ­Grosse Rat des Kantons Bern Sylva Engeroff und ­Renata Werlen-Lindt als deutschsprachige Fachrichterinnen für das kantonale Kindes- und ­Erwachsenenschutzgericht. In das Jugend­gericht des ­Kantons Bern wurden die ­folgenden drei ­Personen ­gewählt: Mario Giandon, ­Daniel Gnägi und Leandra Albisser. Das Parlament wählte auch zwei deutschsprachige Richterinnen für die Berner Regionalgerichte: Michelle Huggenberger (SP) und Tania Sanchez (SP).

Urs Weber (SVP) wurde von den Stimmberechtigten als Berufsrichter für das ­Bezirks­gericht im thurgauischen Weinfelden gewählt. Weber tritt die Nachfolge von Claudia Spring (FDP) an, die im März zur ­Präsidentin des Bezirksgerichts gewählt ­worden war.

Die Genferin Birgit Sambeth Glasner ist neue Präsidentin des Schweizerischen Anwalts­verbands (SAV). Die 59-Jährige wurde im Juni an der Delegiertenversammlung anlässlich des 120. Schweizerischen Anwaltstages in Luzern für zwei ­Jahre in dieses Amt gewählt und folgt auf Albert Nussbaumer. Nach 20 Jahren wird der SAV damit wieder von einer Frau präsidiert. Sambeth Glaser ­arbeitete in Chicago und Boston sowie in Basel und Genf. Sie war Unternehmens­juristin, Rechtsanwältin und Ersatz­richterin an verschiedenen ­Genfer Gerichten. Heute ist sie als Zivil-, Wirtschafts-und ­S­trafrechtsmediatorin tätig und Partnerin bei Altenburger Legal + Tax, einer Wirtschaftskanzlei mit Büros in Genf, ­Lugano und Zürich. 

Ernannt

Odile Ammann, ­bisher Ober­assistentin für Öffentliches Recht an der Universität ­Zürich, wurde per 1. August zur Professorin an die ­Uni­versität Lausanne ­berufen. Die 33-Jährige wird am ­Lehrstuhl für Strafrecht und Verwaltungsrecht tätig sein.

Ausgezeichnet

Anne Peters, ­Titularprofessorin an der Universität Basel und ­Direktorin am Max-Planck-­Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg, wurde im Juni mit dem Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeich­net. Mit den von ihr initiierten und begleiteten zahlreichen ­Studien- und Mentoring-­Programmen und als Völker-rechts­expertin habe sie einen «unschätzbaren Beitrag für die Stärkung des deutsch-Schweizer Wissenschaftsstandortes und der Vernetzung von Nachwuchs­wissenschaftern über Grenzen hinweg» geleistet, heisst es von Seiten der Deutschen Botschaft.