Was macht eigentlich Markus Mohler?
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Plädoyer 01/2023
06.02.2023
Benjamin Rothschild
Im gediegenen Wohnzimmer von Markus Mohler steht ein Notenständer, unweit davon liegt eine Querflöte. Der ehemalige Kommandant der Kantonspolizei Basel-Stadt und ehemalige Lehrbeauftragte an Universitäten wie Basel oder St. Gallen spielt seit rund 50 Jahren auf dem Blasinstrument. Doch in diesen Tagen sind im Haus des Ehepaars Mohler in der Basler Vorortsgemeinde Binningen keine Flötenklänge zu hören. Dem 81-jährigen Juristen macht die Schul...
Im gediegenen Wohnzimmer von Markus Mohler steht ein Notenständer, unweit davon liegt eine Querflöte. Der ehemalige Kommandant der Kantonspolizei Basel-Stadt und ehemalige Lehrbeauftragte an Universitäten wie Basel oder St. Gallen spielt seit rund 50 Jahren auf dem Blasinstrument. Doch in diesen Tagen sind im Haus des Ehepaars Mohler in der Basler Vorortsgemeinde Binningen keine Flötenklänge zu hören. Dem 81-jährigen Juristen macht die Schulter zu schaffen. Er verletzte sich beim Tennisspielen und musste sie operieren lassen.
Trotz der musikalischen und sportlichen Hobbys hat sich Markus Mohler nach Beendigung seiner akademischen Lehrtätigkeit nicht gänzlich aus der Welt der Juristerei zurückgezogen. Er publiziert noch immer in hoher Kadenz Beiträge in Kommentaren, Fachzeitschriften oder Festschriften. Seine Schwerpunktgebiete: Sicherheits- und Polizeirecht im Rahmen von Völker- und Verfassungsrecht – Bereiche, die man «nicht unabhängig voneinander denken kann», wie er betont.
Als Kommandant der Kantonspolizei Basel-Stadt war Mohler landesweit der Erste, der Frauen und Ausländer in den bewaffneten Dienst aufnahm. Er vertrat öffentlich für einen Polizisten immer wieder überraschende Positionen. So kritisierte er einst das «Hooligan-Konkordat» wegen grundrechtlicher Bedenken. Und jüngst übte er dezidierte Kritik am «Anti-Terror-Gesetz». Immer wieder stelle er fest, wie wenig die Verfassung in Politik und Verwaltung beachtet werde. «Gewisse Verantwortungsträger betrachten die Verfassung offenbar als unverbindliche Empfehlung», meint er sarkastisch.
In den nächsten Monaten will es Mohler etwas ruhiger angehen. Am Basler «Morgenstraich» Ende Februar wird er als begeisterter Fasnächtler natürlich dennoch teilnehmen – und auf dem Piccolo spielen. Für die kleine Querflöte ist weniger Muskelkraft nötig als für ihre grössere Verwandte.