Mehr als 70 Prozent der Berner Anwaltspraktikantinnen und -prak­tikanten verdienen nach dem Studium weniger als 2250 Franken pro Monat. Dies ergab eine Umfrage der IG Praktikumslöhne, ­einer Gruppe von angehenden Anwälten aus dem Kanton Bern.

17 Prozent verdienen zwischen 1500 und 1750 Franken, weitere 30 Prozent bis 2000 und weitere 24 Prozent bis 2250 Franken. An der Umfrage hatten 140 Anwaltssubstituten teilgenommen.

Vier von fünf angehenden Anwältinnen und Anwälten kommen nicht ohne familiäre Unterstützung oder Darlehen über die Runden. Eine Berner Praktikantin sagt: «Der Kanton schreibt ein Praktikum von mindestens neun Monaten in ­einer Kanzlei vor.» Es sei aber kaum ­möglich, Kanzleien zu finden, die ausreichende Löhne zahlten. Auch gebe es in Bern nur wenige Wirt­schafts­kanzleien, die mehr bezahlten. Bei den Behörden lägen die Löhne zwischen 2900 und 3500 Franken.

Bis zu 7000 Franken für Praktikanten in Zürich

Eine Umfrage in den Kantonen zeigt: Die Unterschiede sind gross. In Freiburg verdienen Prak­ti­kanten mindestens 2000 bis 2500 Franken. In Uri liegen die Saläre bei 2500 und in Luzern bei 2000 bis 3000 Franken. In Solothurn gibt es mindestens 2852, im Baselland 2700 bis 3300 und in Basel-Stadt 3000 bis 3600 Franken. Höhere Löhne erhalten Praktikanten in St. Gallen (3000 bis 4500 Franken), im Aargau (3500 bis 4500 Franken) und in Zürich (4500 bis 5500 Franken, in Wirtschaftskanzleien bis 7000 Franken).