Viel wusste ich nicht über Maastricht, die kleine Stadt im Südosten der Niederlande. Wohl war mir bekannt, dass es sich um eine Universitätsstadt handelt, die dem «Vertrag von Maastricht» ihren Namen verliehen hatte, und dass das Hauptfortbewegungsmittel das Fahrrad ist. Von Edinburgh, wo ich im Herbst meine Zelte aufschlagen werde, konnte ich auf einer Schottlandreise einige Eindrücke sammeln. Ich begab mich durch die Wahl meiner Forschungsaufent-halte bewusst auf wenig bekannte Pfade. Nach einer zweieinhalbjährigen Assistenzzeit an der Universität Zürich am Institut für Völkerrecht erhielt ich ein Mobilitätsstipendium für Doktorierende des Schweizerischen Nationalfonds (SNF).
Bei meiner Suche nach geeigneten Forschungsinstituten leiteten mich nicht ausschliesslich Gedanken hinsichtlich der Reputation einer Universität. Vielmehr suchte ich nach Instituten, die Wissenschafter mit ähnlichen Schwerpunkten beheimaten. Ich entschied mich dazu, meinen Aufenthalt aufzuteilen: Die ersten sechs Monate verbringe ich am Centre for European Law der Universität Maastricht. In der zweiten Hälfte meiner Stipendienzeit werde ich in Schottland an der School of Law der University of Edinburgh forschen. Als Völkerrechtlerin mit Schwerpunkt Migrationsrecht war mir klar, dass ich grenzüberschreitende Phänomene auch persönlich erleben sollte, wenn ich darüber schreibe.
Die Forschungsaufenthalte bieten eine einzigartige Gelegenheit, in einem wissenschaftlich anregenden Umfeld zu recherchieren, sich mit internationalen Spezialisten desselben Forschungsgebietes auszutauschen und zu vernetzen. Dies kommt nicht nur dem Dissertationsprojekt zugute. Ein Auslandaufenthalt ermöglicht Nachwuchsforschenden, eine grosse Bandbreite an Erfahrungen im akademischen Umfeld zu sammeln. Und für Maastrichts Glanz – insbesondere für Europarechtsexperten – sorgt Maastrichts Vergangenheit.
Annina Vogler, MLaw, ist Doktorandin am Institut für Völkerrecht und ausländisches Verfassungsrecht der Universität Zürich. Ihr Dissertations-projekt befasst sich mit der Bedeutung der Unionsbürgerschaft für die Schweiz. Sie verbringt im Rahmen eines SNF-Mobilitätsstipendiums einen Aufenthalt an der University of Maastricht und der University of Edinburgh.
Kommentare zu diesem Artikel
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar hinzuzufügen
Sind Sie bereits Abonnent, dann melden Sie sich bitte an.
Nichtabonnenten können sich kostenlos registrieren.
Besten Dank für Ihre Registration
Sie erhalten eine E-Mail mit einem Link zur Bestätigung Ihrer Registration.
Keine Kommentare vorhanden