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Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat aus dem Recht auf Privat- und Familienleben diverse Schutzpflichten des Staates zugunsten von Angestellten abgeleitet. Der Autor analysiert die Rechtsprechung und ihre Auswirkungen auf die Schweizer Rechtslage. Die Dissertation ist übersichtlich und überzeugt durch viele Fallbesprechungen, etwa zu Diskriminierungen, Fragen zur Bekleidung oder der Überwachung bei der Arbeit.
Beim Schutz vor missbräuchlichen Kündigungen verlange die Praxis des Gerichtshofs zwar kein Recht auf Wiedereinstellung, aber zumindest abschreckende Massnahmen. Bei tiefen Löhnen sei dies zu wenig sichergestellt, selbst wenn die Gerichte Genugtuungen zusprechen können. Der Autor sieht hier gesetzgeberisches Potenzial, etwa in Form von minimalen Entschädigungen.
Bewertung: Inspirierendes, praxisrelevantes Werk für Arbeitsrechtler.
Balthasar Müller
Die Umsetzung positiver Schutzpflichten nach Art. 8 EMRK in privatrechtlichen Arbeitsverhältnissen im Schweizer Recht
Dike, Zürich 2024, 371 Seiten, Fr. 96.– und online kostenlos
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