Inhalt
Zum ersten Mal befasst sich eine juristische Arbeit mit der Frage, ob Menschen vor armutsbedingten Nachteilen durch das Diskriminierungsverbot in Artikel 8 Absatz 2 BV zu schützen sind.
Basierend auf einer Untersuchung der sozialen Situation kritisiert der Autor die Praxis des Bundesgerichts, das einen Schutz vor Diskriminierung aufgrund der Armut ablehnt. Er argumentiert, dass die zahlreichen Ausgrenzungen und Stigmatisierungen, die eine Reihe von direkten und indirekten multiplen Diskriminierungen («Mehrfachdiskriminierung») erfassen, ein starkes Schutzinteresse rechtfertigen. Der Schutz beschränke sich nicht auf Abwehransprüche, das Gemeinwesen sei auch dazu verpflichtet, positive Massnahmen gegen armutsbedingte Nachteile zu ergreifen.
Bewertung: Gute Orientierung für die Praxis. Grundlage für weiterführende Forschung.
Alexander Suter
Armut und Diskriminierung.
Eine Untersuchung zum Diskriminierungsschutz für bedürftige Menschen in der Schweiz
Dike, Zürich/St. Gallen 2015, 411 Seiten, Fr. 89.–
Kommentare zu diesem Artikel
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar hinzuzufügen
Sind Sie bereits Abonnent, dann melden Sie sich bitte an.
Nichtabonnenten können sich kostenlos registrieren.
Besten Dank für Ihre Registration
Sie erhalten eine E-Mail mit einem Link zur Bestätigung Ihrer Registration.
Keine Kommentare vorhanden