Bücher: Sachenrecht für Studenten
Inhalt
Plädoyer 01/2018
05.02.2018
Christian Fraefel
Als wahrer Sachenrechtsklassiker hat sich mittlerweile das Werk von Schmid/Hürlimann-Kaup etabliert. Mithilfe von Grafiken und Schemata, zahlreichen Beispielen aus der Praxis sowie einer separaten Auflistung weiterführender Literatur und Fällen aus der bundesgerichtlichen Praxis bringt es dem Leser nicht nur die Grundlagen, sondern vielmehr auch die wesentlichen Zusammenhänge im Sachenrecht näher. Der Schwerpunkt wurde bewusst auf diejenigen sachenrecht...
Als wahrer Sachenrechtsklassiker hat sich mittlerweile das Werk von Schmid/Hürlimann-Kaup etabliert. Mithilfe von Grafiken und Schemata, zahlreichen Beispielen aus der Praxis sowie einer separaten Auflistung weiterführender Literatur und Fällen aus der bundesgerichtlichen Praxis bringt es dem Leser nicht nur die Grundlagen, sondern vielmehr auch die wesentlichen Zusammenhänge im Sachenrecht näher. Der Schwerpunkt wurde bewusst auf diejenigen sachenrechtlichen Bestimmungen gelegt, die in der Praxis eine grosse Bedeutung haben. Die gute Lesbarkeit verdankt das Lehrbuch dem grossen Format sowie dem separat angebrachten Fussnotenapparat. Hilfreich sind auch grafische Hervorhebungen der Gesetzesartikel sowie wichtiger Schlagwörter. Das Werk ist konzis gegliedert und besticht durch eine klare, unkomplizierte Sprache.
Die neu in der Reihe «Stämpflis juristische Lehrbücher» erscheinende 5. Auflage von Hrubesch/Graham/Roberto wird sich wohl auch zu einem Standardwerk entwickeln, selbst wenn es in Bezug auf Breite und Tiefe kaum an seine «alten Konkurrenten» dieses Verlags anzuknüpfen vermag. Gekonnt wird dem Leser hier das gesamte Sachenrecht mittels zahlreicher Beispiele und Hinweise auf Lehre und Rechtsprechung erläutert, sodass es den Studenten das nötige Rüstzeug für eine Prüfung verschafft. Im Vergleich mit dem Werk von Schulthess hat es das Buch aber schwer. Stämpflis Lehrbuch geht allgemein weniger tief und erörtert gewisse Institute des Sachenrechts auf deutlich weniger Seiten als sein Konkurrent. Dies zeigt sich beispielhaft beim Stockwerkeigentum oder beim Bauhandwerkerpfandrecht.
Beide Lehrbücher richten sich vorwiegend an Studenten, sie können aber auch dem Praktiker als nützliches Nachschlagewerk dienen. Wer sich zwischen den beiden Lehrbüchern entscheiden muss, greife zum Schulthess. Er bietet in Bezug auf Preis und Umfang mehr.
Jörg Schmid und Bettina Hürlimann-Kaup
Sachenrecht, 5. Auflage
Schulthess, Zürich 2017,
714 Seiten, Fr. 98.–
Stephanie Hrubesch-Millauer, Barbara Graham-Siegenthaler und Vito Roberto
Sachenrecht, 5. Auflage
Stämpfli, Bern 2017,
532 Seiten, Fr. 115.–