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Plädoyer 03/2020
25.05.2020
Stephan Bernard
Lorenz Garland diskutiert in seiner Zürcher Dissertation nach einer historischen Herleitung zunächst den vielfach nicht konsistent verwendeten Begriff der Waffengleichheit im Strafprozessrecht und nach der EMRK. Sodann erörtert er, was sich aus der Waffengleichheit für das schweizerische Vorverfahren ableiten lässt. Der Fokus auf das Vorverfahren ist sinnvoll, da es in seiner rechtstatsächlichen Bedeutung das gerichtliche Hauptverfahren längst über...
Lorenz Garland diskutiert in seiner Zürcher Dissertation nach einer historischen Herleitung zunächst den vielfach nicht konsistent verwendeten Begriff der Waffengleichheit im Strafprozessrecht und nach der EMRK. Sodann erörtert er, was sich aus der Waffengleichheit für das schweizerische Vorverfahren ableiten lässt. Der Fokus auf das Vorverfahren ist sinnvoll, da es in seiner rechtstatsächlichen Bedeutung das gerichtliche Hauptverfahren längst überholt hat.
Der Autor zeigt unter anderem auch aufgrund empirischer Erhebungen minutiös auf, dass das nicht ausreichend regulierte Vorverfahren Verteidigungsrechte mit Blick auf die Waffengleichheit zurückzudrängen droht. Er präsentiert für dieses Problem stimmige Lösungen de lege lata und klug ausgearbeitete Vorschläge de lege ferenda.
Bewertung: Für alle Strafrechtler ein zentraler Denkanstoss.
Strafrecht
Lorenz Garland
Waffengleichheit im Vorverfahren
Carl Grossmann, Berlin 2019, 364 Seiten, Euro 70,–