Was macht eigentlich Professor Stefan Trechsel?
«Alle Professoren sind eitel, da bin ich keine Ausnahme», bekennt Stefan Trechsel, 74: Der ehemalige Präsident der Europäischen Kommission für Menschenrechte und emeritierte Strafrechtsprofessor ist auf dem Weg nach Mürren in die Ferien mit Kindern und Enkeln. Lebensmittelpunkt Trechsels ist Den Haag, wo er Richter am Internationalen Strafgericht für Ex-Jugoslawien ist. «Ich bin dankbar dafür, dass ich bei einer so wichtigen und schwierigen Aufgabe dabei sein darf», sagt er. Stefan Trechsel bleibt hier seiner Philosophie treu: «Ich gehe Probleme immer mit einer juristischen Methodik an und suche dabei praktikable Lösungen.»
Früher habe er bisweilen «exzessiv gearbeitet», was für seine Frau Franca nicht immer einfach gewesen sei. In St. Gallen habe sie es denn auch nicht lange ausgehalten, weshalb der Hauptwohnsitz der Trechsels nach Bern verlegt wurde. Die jeweils am Mittwochabend bei Professor Trechsel eingeladenen Studenten mussten selbst kochen. Heute geniessen die Gäste im Den Haager Haus der Trechsels eine Rundumbetreuung: «Meine Frau kocht extrem gut. Und ich schaue darauf, dass wir gute Getränke haben.» Stolz ist er auf die beiden Töchter. Die jüngere spricht mehrere exotische Sprachen, die ältere Tochter ist Juristin. Sie habe ihre Berufswahl so erklärt: «Die Tatsache, dass beide Elternteile Juristen sind, sollte mich nicht davon abhalten, das zu machen, was mich interessiert.»
Einen festen Platz im Leben Trechsels nimmt die Kammermusik ein. Nach eigenen Angaben ist er ein mittelmässiger Cellist - «in letzter Zeit habe ich jedoch das Gefühl, so schlimm sei ich doch nicht.» In Sachen Reisen herrsche im Moment «relative Dürre». Frühere Reisen führten ihn nach New York, wo er einen Ehrendoktortitel erhielt. Hier zeigen sich die Grenzen seiner Eitelkeit: «Meinen Dr. h.c. nehme ich weder ganz ernst, noch brauche ich ihn.» vb
Aufgestiegen
Nicolas Birkhäuser, LL.M., Rechtsanwalt, ist seit Anfang Jahr Partner bei Niederer Kraft & Frey in Zürich. Er hat in Basel und Cambridge studiert, arbeitete danach bei der Steuerrekurskommission und einer grösseren Anwaltskanzlei in Zürich. Seit 2003 arbeitet er bei Niederer Kraft & Frey. Spezialitäten: Immaterialgüterrecht, Wettbewerbsrecht, Versicherungsrecht, allgemeines Vertragsrecht.
Marco Häusermann, LL.M., Rechtsanwalt, ist seit Anfang Jahr Partner bei Niederer Kraft & Frey in Zürich. Er hat in St. Gallen studiert, an der Northwestern University Law School den LL.M. und an der Kellogg School of Management ein Certificate in Business Administration erworben. Er berät Finanzinstitute und andere Unternehmen bei Fremdfinanzierungen, regulatorischen Fragen, Instituts-, Produktbewilligungen und im Gesellschafts- und Vertragsrecht.
Klaus Neff, LL.M., Rechtsanwalt, ist seit Anfang Jahr Partner bei Vischer in Zürich. Neff hat in Zürich, Lausanne und Bruges studiert und ist seit 2005 bei Vischer tätig. Er befasst sich mit Kartellrecht und vertritt Klienten in Fusionskontroll-, Untersuchungs- und Bussgeldverfahren vor der schweizerischen Wettbewerbskommission und in Kartellzivilverfahren vor staatlichen Gerichten und Schiedsgerichten. Ausserdem berät er Unternehmen bezüglich Compliance.
Andrea Sieber, LL.M., Rechtsanwältin, ist seit Anfang Jahr Partnerin bei Meyerlustenberger in Zürich. Sie hat an der Universität St. Gallen studiert und war Auditorin am Bezirksgericht Unterrheintal. Siebers bevorzugte Tätigkeitsgebiete sind Unternehmenskäufe und -zusammenschlüsse (M&A), Private-Equity-Transaktionen und Umstrukturierungen. Sie ist auch in der Beratung und Strukturierung von Investments in kollektive Kapitalanlagen tätig.
Thomas Weibel, Dr. iur., LL.M., Rechtsanwalt, ist seit Anfang Jahr Partner bei Vischer in Basel. Er hat in Basel und an der University of Kent at Canterbury studiert. Weibel ist seit 2001 bei Vischer tätig. Er berät und vertritt Klienten vor staatlichen Gerichten und Schiedsgerichten. Sein Tätigkeitsschwerpunkt liegt bei komplexen nationalen und grenzüberschreitenden Handelsstreitigkeiten, bei der Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Entscheidungen sowie beim vorsorglichen Rechtsschutz.
Daniel Schoch, LL.M., Rechtsanwalt, ist seit Anfang Jahr Partner bei Meyerlustenberger in Zürich. Schoch hat an der Universität St. Gallen studiert. Seine Spezialgebiete sind nationale und internationale Finanzierungstransaktionen sowie das Banken-, Kapitalmarkt- und Börsenrecht. Zudem befasst er sich mit Unternehmenskäufen und -zusammenschlüssen (M&A) sowie mit Fragen des Handels- und Gesellschaftsrechts.
Marc O. Weber, 40, Dr. iur., LL.M., Rechtsanwalt, ist neu Partner bei Lanter Rechtsanwälte in Zürich. Weber hat an den Universitäten von Zürich, Stanford und Berkeley studiert. Anschliessend hat er an verschiedenen Lehrstühlen der Universität Zürich, am Bezirksgericht Zürich sowie in mehreren Anwaltskanzleien gearbeitet. Von 2008 bis 2010 war er bei einer Steuer- und Rechtsberatung tätig. 2010 wurde er Mitarbeiter bei Lanter Rechtsanwälte. Er ist spezialisiert auf Kunst- und Erb- sowie Vertrags- und Zivilrecht.
Barbara K. Müller, Dr. iur., LL.M., Rechtsanwältin, ist seit Anfang Jahr Partnerin bei Meyerlustenberger in Zürich. Müller hat an der Universität Zürich studiert und anschliessend bei verschiedenen Wirtschafts- und Markenanwaltsbüros in Wien, Chicago und Zürich gearbeitet. 2004 wurde sie Mitarbeiterin bei Meyerlustenberger. Müllers Schwerpunkte liegen im Immaterialgüterrecht (Marken-, Design- und Urheberrecht, inklusive Werberecht) und im IT-Recht.
Thomas Schmid, LL.M., Rechtsanwalt, ist per 1. Januar 2011 in die Partnerschaft von Staiger, Schwald & Partner in Zürich aufgenommen worden. Schmid hat an der Universität Bern studiert. 2001 erwarb er das Anwaltspatent und wurde Mitarbeiter bei Staiger, Schwald & Partner. 2005 erwarb er den LL.M. der Cornell Law School, 2007 das New Yorker Anwaltspatent. Seine Fachgebiete sind unter anderem Handels- und Gesellschaftsrecht, Vertragsrecht, Kapital- und Finanzmarktrecht.
Simon Osterwalder, 37, Dr. iur, Rechtsanwalt, ist neu Partner bei Bratschi Wiederkehr & Buob in Zürich. Osterwalder studierte an der Universität Zürich. Er berät und prozessiert in den Fachgebieten Telekommunikations- und Medienrecht, Wettbewerbs- und allgemeines Wirtschaftsverwaltungsrecht sowie Gesellschafts- und Sportrecht. Zuvor arbeitete er im Konzernrechtsdienst eines Schweizer Telekommunikationsunternehmens.
Thomas Peter, 39, LL.M., Rechtsanwalt, ist neu Partner bei Bratschi Wiederkehr & Buob in Zürich. Peter studierte an der Universität Bern und erwarb einen LL.M. an der University of Bristol. Er war mehrere Jahre bei anderen Wirtschaftskanzleien in Zürich tätig, bevor er als Mitarbeiter zu Bratschi Wiederkehr & Buob wechselte. Thomas Peter berät und prozessiert in den Fachgebieten Handels- und Gesellschaftsrecht, Unternehmensübernahmen (M&A), Banken- und Kapitalmarktrecht, Immobilienrecht sowie allgemeines Vertragsrecht.
Eingestiegen
Rolf Sethe, Prof. Dr. iur., ist Anfang Jahr als Konsulent Niederer Kraft & Frey in Zürich beigetreten. Er befasst sich hauptsächlich mit Bank- und Kapitalmarkt- sowie Handels- und Gesellschaftsrecht. Sethe ist ordentlicher Professor für Privat-, Handels- und Wirtschaftsrecht an der Universität Zürich.
Cyril Troyanov, 54, M.C.J, Rechtsanwalt, ist seit Anfang Jahr Partner bei Altenburger. Zusammen mit seinem Team aus russischsprachigen Juristen und Assistenten tritt er dem Genfer Büro bei. Er wird das Russian Team der Kanzlei leiten und dabei weiterhin eng mit der von ihm 1992 gegründeten Moskauer Kanzlei Secretan Troyanov Schaer zusammenarbeiten.
René Schwarz, 61, Dr. iur., Rechtsanwalt, ist seit Anfang Jahr Partner im Advokaturbüro Bürgi Hotz Zellweger in Frauenfeld. Schwarz war während zwanzig Jahren Präsident des Bezirksgerichts Steckborn. Seine bevorzugten Arbeitsgebiete sind Scheidungsrecht, Eherecht, Kindesrecht, Sachenrecht, Erbrecht, Arbeitsrecht, Kauf, Miete und Pacht, Werkvertrag und Auftrag, Strafrecht, Betreibungs- und Konkursrecht, Schiedsgerichtsbarkeit.
Gewählt
Matthias Ramsauer, 47, ist vom Bundesrat als Nachfolger von Jörg Gasser zum neuen Generalsekretär des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD) gewählt worden. Der Fürsprecher war seit 2005 Vizedirektor und Chef der Abteilung Radio und Fernsehen des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom). Er verlässt das Amt nach 17 Jahren und hat seine neue Tätigkeit am 1. April aufgenommen.
Michel Heinzmann, Dr. iur., ist neu assoziierter Professor am neu geschaffenen Lehrstuhl für Zivilverfahren und Grundlagen des Rechts an der Universität Freiburg. Der Staatsrat des Kantons Freiburg hat der Anstellung von Heinzmann zugestimmt, der seine neue Aufgabe am 1. August antreten wird. Der Berner absolvierte sein Rechtsstudium an der Universität Freiburg und in Leuven (Belgien). Er arbeitet zurzeit als Anwalt in Bern und hat seit 2007 einen Lehrauftrag für Zivilprozessrecht an der Universität Freiburg inne.
Alexandra Rumo-Jungo, ordentliche Professorin für Zivilrecht an der Universität Freiburg, ist zu einer der vier Vize-Rektorinnen der Universität gewählt worden. Ihre Amtszeit beträgt vier Jahre. Im Rektorat wird sich Rumo-Jungo mit der Personalentwicklung und Personalpolitik sowie mit der universitären Weiterbildung befassen und das Weiterbildungszentrum der Universität leiten.
Lukas Gschwend, Dr. iur., Professor für Rechtsgeschichte, Rechtssoziologie und Strafrecht, ist auf den 1. Februar zum Vorstand der Law School der Universität St. Gallen gewählt worden. Sein Stellvertreter ist Roland Kley, Professor für Politikwissenschaft mit besonderer Berücksichtigung der Internationalen Beziehungen.
Eingesperrt: Jiang Tianyong, Tang Jitian und Teng Biao, Anwälte
Die chinesischen Menschenrechtsanwälte Jiang Tianyong, Tang Jitian und Teng Biao sind in Peking festgenommen worden. Die Behörden haben bisher weder ihren Aufenthaltsort noch die rechtlichen Gründe für die Inhaftierung bekannt gegeben. Den drei Männern drohen nun Folter und andere Misshandlungen. Amnesty International hat eine weltweite «Urgent Action» zugunsten von ihnen lanciert.
Am 16. Februar 2011 trafen sich die drei Anwälte in einem Restaurant in Peking, um den Fall eines gewaltlosen politischen Gefangenen zu besprechen, der unter Hausarrest steht. Am selben Abend nahmen Polizeibeamte Tang Jitian fest. Die Polizei weigert sich bis heute, seiner Familie Auskunft über seinen Aufenthaltsort zu erteilen.
Jiang Tianyong wurde gleichentags auf eine Polizeiwache zitiert. Wenige Stunden später erhielten seine Freunde ein SMS von ihm, in dem er angab, von der Polizei geschlagen worden zu sein. Während der Vernehmung drückten Polizisten Jiang Tianyong seinen Angaben zufolge an die Wand und schlugen dabei seinen Kopf an die Wand, bis ihm schwindelig wurde. Noch am gleichen Abend wurde er freigelassen, doch am 19. Februar in der Wohnung seines Bruders erneut festgenommen. Die örtliche Polizei teilte Jiang Tianyongs Familie mit, dass sie nichts über seinen Verbleib wüsste und ihn als vermisst melden würde.
Teng Biao wurde am 19. Februar ebenfalls festgenommen. Die Umstände seiner Festnahme sind unklar.
Es gibt über 200 000 Anwälte in China. Nur wenige sind bereit, Opfer von Menschenrechtsverletzungen zu vertreten. Die drei verhafteten Anwälte gehörten zu jenen, die sich trotz Repressalien nicht davon abhalten liessen - obwohl Teng Biao seit 2008 polizeilich überwacht wird und Jiang Tianyong sowie Tang Jitian die Anwaltslizenzen entzogen worden sind.
Reto Rufer, Amnesty International
Umgestiegen: Reto Finger, Theaterautor
«Es ist ein Hin und Her», sagt Reto Finger, Jurist und preisgekrönter Theaterautor, über sein Leben. 1999 schloss er sein Jus-Studium an der Universität Zürich ab. Danach kommt das erste «Hin»: In Berlin schreibt er sein erstes Hörspiel. Nach einigen Monaten ist er zurück in der Schweiz für ein «Her»: Assistent am Europainstitut und Auditor am Bezirksgericht Zürich. 2001 arbeitet er als Theaterautor, 2002 in Teilzeit am Bezirksgericht Zürich und als Autor.
Und dann kommt, was Finger in ruhigem Berndeutsch als «sanften Übergang ins Autorenleben» bezeichnet: Er erhält Stipendien als Theaterautor, arbeitet als Regisseur, wird 2005 mit dem renommierten Kleist-Förderpreis für das Stück «Kaltes Land» ausgezeichnet, seine Werke werden an schweizerischen, deutschen und österreichischen Theatern uraufgeführt.
Doch nun ist er mitten im nächsten «Her»: Finger, der aus einer Familie «mit musischer Affinität» stammt und das Studium «zur Abgrenzung» wählte, lernt auf die Anwaltsprüfung. Am 18. April muss er antreten.
Schon am 6. Mai wird sein Stück «Das Haus am See» in Bochum uraufgeführt. Und so pendelt Finger nicht nur zwischen Juristerei und Theater, sondern auch zwischen Bochum (wo es um sein Stück geht), Zürich (wo er einen Tag pro Woche seine Lerngruppe trifft) und Tübingen (wo er mit seiner Familie lebt).
Er sei mit Leib und Seele Autor, Regisseur und Präsident des Schweizerischen Autorenverbandes, sagt der 39-Jährige: «Aber eben seit eineinhalb Jahren auch Vater eines Sohnes.» Da er und seine Partnerin - eine Schauspielerin - kein geregeltes Einkommen haben, gebe das Anwaltspatent eine gewisse Sicherheit, falls die Erfolge als Autor ausblieben.
Es gebe viele Synergien zwischen Juristerei und Theater, sagt er. Die Sprache sei wichtig, «und Gerichte sind ein höchst theatralischer Ort». Das klingt nach einem «Her» in die Juristerei. ch
Aufgefallen
Renzo Guzzi, 58, Rechtsanwalt in Zürich, denkt nicht so simpel, wie es die «Weltwoche» kürzlich schilderte. Guzzi schlage «eine radikale Vereinfachung des Scheidungsrechts vor», wusste das umstrittene Blatt: Nach einer Scheidung solle kein Partner mehr vom anderen etwas zugute haben. Alimente sollten abgeschafft werden. Denn wer die Kinder bekomme, habe bereits eine Bereicherung. Wer die Scheidung einreiche, müsse auch die Verfahrenskosten tragen. Guzzi weiss von diesen Forderungen nichts. Die im Artikel dargelegten Vorschläge habe er nie gemacht und schon gar nicht irgendein Zitat freigegeben. Er wolle doch «keine so simplizistischen und sexistischen Lösungen». Wie kam es denn zu diesem Artikel? Guzzi:?«Als ich auf meine angeblichen Vorschläge angesprochen wurde, musste ich zuerst eine ‹Weltwoche› kaufen.» Während eines Abendessens habe er mit einem «Weltwoche»-Journalisten «über das Scheidungsrecht gesprochen, das Menschen kaputtmacht». Als langjähriger Scheidungsanwalt mache er sich halt darüber Gedanken: «Wir müssen die Scheidungskämpfe durch eine familienfreundlichere Gesellschaft ersetzen. Entscheide mit einer Schablone bringen nichts.» ch
Peter Häberle, 76, Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult., erfahren in der Ausbildung des akademischen Nachwuchses, ist um eine bittere Erfahrung reicher. Die Projekte seiner Doktoranden inspirierten den als liberal geltenden Verfassungsjuristen der Universität Bayreuth zu «Pädagogischen Briefen an einen jungen Verfassungsjuristen», welche er 2010 herausgab: Im schmalen 40-seitigen Band blickt Häberle auf seine langjährige Erfahrung zurück und leitet daraus Lehren, Ratschläge und Empfehlungen für gutes akademisches Arbeiten ab. Die Tipps richten sich laut Verlag an «Studenten früherer Semester» ebenso wie an die «Doktoranden und Habilitanden, die er in Hauptvorlesungen, seinem ständigen Seminar und während seiner Gastprofessuren im Ausland betreut». Einer seiner Doktoranden hiess Karl-Theodor zu Guttenberg. Vom ehemaligen deutschen Bundesminister für Verteidigung allerdings scheinen die pädogischen Tipps des Doktorvaters missverstanden worden zu sein: «Der Schüler ehrt den Meister wohl auch dadurch, dass er in dessen Geist oder darüber hinaus zu Neuem aufbricht», schreibt Häberle pathetisch - und meinte damit wohl gerade das Gegenteil von Abschreiben. Peter Häberle wirkte in den Jahren 1987 bis 1999 auch als Gastprofessor für Rechtsphilosophie an der Universität St. Gallen. vb
Paul Oberhammer, 46, abgereister Professor für Zivilprozessrecht der Universität Zürich, nahm zum Abschied kein Blatt vor den Mund. Als Vermächtnis seiner Zürcher Zeit hinterlässt er der Schweiz unter anderem einen Kurzkommentar zur schweizerischen Zivilprozessordnung, «nicht zuletzt, um die schwerwiegenden Schwächen des ohne angemessene gedankliche Anstrengungen geschaffenen Gesetzes auszugleichen», wie er als Herausgeber im Vorwort selbstbewusst anmerkt. Bereits in der ersten Auflage des Kommentars freut er sich auf die folgenden. Vielleicht trägt die österreichische Perspektive tatsächlich dazu bei, «den geringen Originalitätsgrad der schweizerischen ZPO» zu optimieren. Oberhammer hat Zürich Richtung Wien verlassen. Dort hatte der gebürtige Innsbrucker einst seine akademische Karriere begonnen. 2008 lehnte er einen Ruf an die Universität München ab. Paul Oberhammer publizierte auch während seiner sieben «wunderbaren Jahre» in Zürich fleissig zu österreichischem Recht. stoc
Das Zitat
Frage in einer Einvernahme:
«Warum sind Sie in die Schweiz gekommen, um Arbeit zu suchen? Sie haben ja welche in Griechenland?»
Antwort:
«Nicht nur ich, ganz Griechenland arbeitet nicht.»
Aus: «Die letzte Pendenz», Zeitschrift der Zürcher Staatsanwaltschaften, Ausgabe 1/11