Was macht eigentlich Verena Bräm?
«Ich bin ein Applefreak», bekennt Verena Bräm, 80. Dass sie das E-Mail mit der Interviewanfrage per iPhone beantwortet habe, sei also nicht ungewöhnlich. Auch sich selbst findet die 1983 als erste Frau ans Zürcher Obergericht gewählte Juristin und aktuelle Ortspräsidentin der EVP Kilchberg nicht ungewöhnlich: «Als meine beiden Söhne grösser waren, wollte ich das Anwaltspatent machen - und plötzlich war ich Oberrichterin.» Nach ihrer Pensionierung arbeitete die Ehrendoktorin der Universität Zürich bis 2006 als Anwältin und geht heute noch an Veranstaltungen der Stiftung für juristische Weiterbildung, die sie einst präsidiert hat.
Aber die Juristerei ist nicht mehr ihr ganzes Leben. So absolvierte sie mit 74 Jahren einen dreijährigen Theologielehrgang. «Ich brauchte noch eine Herausforderung», meint Bräm dazu. Sie hat in ihrer Kirchgemeinde bereits zwei Predigten über Texte aus dem Alten Testament gehalten. Was immer sie mache, sie bleibe sich selbst, betont Bräm. So packt sie da an, wo sie Handlungsbedarf sieht: «Ich würde mich mit meinen finanziellen Möglichkeiten schämen, in eine billige Alterswohnung zu ziehen. Also habe ich Alterswohnungen für Besserverdienende angeregt.» Mit Erfolg, die Sache sei am Laufen.
Als Bräm, die ihrem inzwischen verstorbenen Mann eine Niere gespendet hatte, feststellte, dass es für Lebendspender kein Forum gab, engagierte sie sich 2004 für die Gründung eines Vereins für Lebendspender. Sie packt auch an, wenn etwa eine Nachbarin wegen Schwindelanfällen nicht mehr alleine spazieren kann. Oder wenn eine Nachbarin bis spät in die Nacht arbeitet, übernachtet deren Tochter bei Bräm. Gerne zu Besuch kommen auch die drei Enkel, der jüngste gleich am Wochenende: «Er ist ein IT-Freak und wird mir erklären, wie ich die Standby-Funktion bei meiner Set-Top-Box ausschalten kann.» vb
Gewählt
Der Tessiner Rechtsanwalt Gabriele Gendotti, lic. iur., wird neuer Präsident des Stiftungsrats des Schweizerischen Nationalfonds (SNF). Der 58-jährige ehemalige National- und Regierungsrat ersetzt Hans Ulrich Stöckling an der Spitze der bedeutendsten Schweizer Institution zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung.
Cyrill Rigamonti, Prof. Dr. iur., Rechtsanwalt, LL.M., ist von der Universität Bern zum ordentlichen Professor für Wirtschaftsrecht gewählt worden. Er tritt die Nachfolge von Roland von Büren an und ist Mitdirektor des Instituts für Wirtschaftsrecht. Rigamonti hat in Zürich, am Georgetown University Law Center und an der Harvard Law School studiert und in Zürich und Harvard promoviert. Er war in der Wirtschaftsadvokatur tätig, bevor er im September 2007 eine SNF-Förderungsprofessur in Bern antrat. Gegenwärtig leitet er ein Nationalsfonds-Forschungsprojekt zum Thema «Overcoming Fragmentation in Patent Law».
Der Landtag des Fürstentums Liechtenstein hat Bernhard Ehrenzeller, Prof. Dr. iur., als Richter und Benjamin Schindler, Prof. Dr. iur., als Ersatzrichter des Staatsgerichtshofes gewählt. Die beiden Professoren für öffentliches Recht der Universität St. Gallen werden nebenamtlich im fünfköpfigen Richtergremium tätig sein. Im Liechtensteiner Staatsgerichtshof haben traditionell jeweils ein schweizerischer und ein österreichischer Verfassungsrechtler Einsitz.
Der Stiftungsrat des Istituto Svizzero di Roma (ISR) hat Michele Luminati, Professor für Rechtsgeschichte, Juristische Zeitgeschichte und Rechtstheorie an der Universität Luzern, zum neuen Direktor des ISR ernannt. Er wird sein Amt im Februar 2013 antreten.
Die Vereinigte Bundesversammlung hat die Genfer Rechtsanwältin Isabelle Fellrath, Ph.D, lic. iur., LL.M., zur nebenamtlichen Bundesrichterin gewählt. Die 42-jährige Sympathisantin der Grünen Partei setzte sich mit 108 Stimmen gegen den SVP-Kandidaten Michel Bergmann durch, auf den 100 Stimmen entfielen. Fellrath, tätig in der Kanzlei Tavernier Tschanz, ist Nachfolgerin von François Chaix, der zum hauptamtlichen Richter gewählt worden war.
Das bernische Kantonsparlament hat Jean-Pierre Vicari (SVP) aus Münchenbuchsee sowie Rainier Geiser (parteilos) aus Cortébert im Berner Jura zu neuen Oberrichtern gewählt. Ihre Amtsdauer läuft bis Ende 2016.
Der Regierungsrat des Kantons Obwalden hat alle Mitglieder der Gerichte und Präsidien in stiller Wahl für gewählt erklärt. Es lagen nur so viele Kandidaturen vor, wie Richtersitze zu vergeben waren. Die Präsidien wurden wie folgt besetzt: Andreas Jenny, Dr. iur., Rechtsanwalt, als Präsident des Ober- und Verwaltungsgerichtes, Lorenz Burch, Rechtsanwalt, Guido Cotter, Dr. iur., Rechtsanwalt, und Monika Omlin, Rechtsanwältin, besetzen die Präsidien des Kantonsgerichts.
Eingestiegen
Oscar Amstad, Rechtsanwalt, ist Partner bei Wenner & Uhlmann Rechtsanwälte in Zürich geworden. Er hat in Freiburg und Tübingen studiert. Amstad war Assistent am Lehrstuhl für Personen- und Sachenrecht bei Eva Maria Belser, Ordinaria für Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität Freiburg und Mitarbeiter bei der Anwaltskanzlei Seidenhof in Luzern.
Raphael Spring, Rechtsanwalt, ist Partner bei Krepper Knecht Partner in Zürich geworden. Er studierte in Zürich und hat eine Mediationsausbildung an der Universität St. Gallen absolviert. Vor seinem Eintritt in die Kanzlei war er juristischer Sekretär beim Verband Zürcher Handelsfirmen und selbständiger Anwalt.
Aufgestiegen
Die Universität Zürich hat Daniel Jositsch, Prof. Dr. iur., ausserordentlicher Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht und strafrechtliche Hilfswissenschaften, zum ordentlichen Professor befördert.
Simon Holzer, Dr. iur., Rechtsanwalt, ist neu Partner bei Meyerlustenberger in Zürich. Er hat in Bern studiert und hatte ein Forschungsstipendium am Max-Planck-Institut. Danach arbeitete er als Anwalt, unter anderem in Chicago und seit 2005 bei Meyerlustenberger.
Roman Baumann Lorant, Dr. iur., Rechtsanwalt, ist neuer Partner bei Dufour Advokatur Notariat in Basel. Er hat in Basel und Zürich studiert und war seit 2005 bei Dufour tätig.
Philippe Bärtsch, Rechtsanwalt, LL.M., ist neu Partner bei Schellenberg Wittmer in Genf. Bärtsch hat in Genf und Harvard studiert. Er trat 2003 bei Schellenberg Wittmer ein und arbeitete dazwischen von 2006 bis 2007 in einer Anwaltskanzlei in New York.
Daniel Häring, Dr. iur., Rechtsanwalt, ist seit Anfang Jahr Partner bei Böckli Bodmer & Partner in Basel. Häring hat in Basel studiert und promoviert. Häring arbeitete als Assistent an der Universität Basel, als Gerichtsschreiber und in einer Anwaltskanzlei, bevor er 2007 zu Böckli Bodmer & Partner stiess. Er ist zudem Lehrbeauftragter an der Universität Basel sowie als Vizepräsident nebenamtlicher Richter am Bezirksgericht Liestal.
Christopher Boog, Dr. iur., Rechtsanwalt, ist neu Partner bei Schellenberg Wittmer in Zürich. Boog hat in Freiburg und Zürich studiert und war Visiting Scholar an der Columbia Law School in New York. Er arbeitet seit 2003 bei Schellenberg Wittmer.
Daniel Bono, lic.oec. et lic. iur., Rechtsanwalt, LL.M., ist neu Partner bei Niederer Kraft & Frey in Zürich. Bono hat in St. Gallen und in New York studiert. Er hat in Zürich, London und Moskau in Wirtschaftsanwaltskanzleien gearbeitet, bevor er 2009 zu Niederer Kraft & Frey stiess.
Philipp Groz, Rechtsanwalt, LL.M., ist neu Partner bei Schellenberg Wittmer in Zürich. Er hat in Zürich und New York studiert. Er arbeitete am Bezirksgericht in Zürich, bevor er 2005 zu Schellenberg Wittmer stiess.
Michael Fischer, Rechtsanwalt, LL.M., dipl. Steuerexperte, ist seit Anfang Jahr Partner bei Froriep Renggli in Zürich. Er hat in Zürich, Wien und London studiert und trat 2003 ins Londoner Büro von Froriep Renggli ein, wo er bis 2006 arbeitete. Seither ist er in Zürich tätig.
Thomas Müller-Tschumi, Dr. iur., Rechtsanwalt, ist seit Anfang Jahr Partner bei Walder Wyss Rechtsanwälte in Zürich. Er hat an der Universität Basel studiert und promoviert. Bevor er 2006 zu Walder Wyss stiess, arbeitete er als Gerichtsschreiber am Bezirksgericht Laufenburg und am Verwaltungsgericht des Kantons Aargau, als wissenschaftlicher Assistent und Lehrbeauftragter an der Universität Basel sowie als Rechtsanwalt in einer Aargauer und einer Basler Anwaltskanzlei.
Daniel Staffelbach, Fürsprecher, ist seit Anfang Jahr Partner bei Walder Wyss Rechtsanwälte in Zürich. Er hat in Bern studiert. Er arbeitete am Obergericht des Kantons Bern sowie in einer Anwaltskanzlei in Bern. Ferner war er als juristischer Mitarbeiter einer internationalen Versicherung, Leiter des Rechtsdienstes einer Krankenversicherung und als Anwalt in einer Wirtschaftskanzlei in Zürich tätig. Ausserdem war er nebenamtlich Richter am Schweizerischen Bundesgericht.
Thomas Brönnimann, Rechtsanwalt, LL.M., ist neu Partner bei Niederer Kraft & Frey in Zürich. Brönnimann hat in St. Gallen und an der Columbia Law School in New York studiert. Er stiess bereits nach dem Studium zu Niederer Kraft & Frey, arbeitete aber auch als Rechtskonsulent einer privaten Investmentgesellschaft.
Umgestiegen: Jürg Hünerwadel, Kunst- und Architekturhistoriker
Ausschlaggebend war für Jürg Hünerwadel der 40. Geburtstag: «Ich war nicht in einer Midlife-Krise. Doch ich fragte mich, was ich mit meinem weiteren Leben mache», sagt der heute 47-Jährige. «Nochmals 25 Jahre so weiterzuarbeiten, das konnte ich mir nicht vorstellen.» Obwohl: Sein Job als Richter bei der Schweizerischen Asylrekurskommission - dem heutigen Bundesverwaltungsgericht - und auch die Jahre davor als selbständiger Anwalt haben ihm immer Spass gemacht.
Zwei Jahre später hängte er seinen Job als Richter an den Nagel. Er immatrikulierte sich wieder an der Universität Bern: Das Studium der Kunstgeschichte sei eigentlich die Erfüllung seines Traums. Daneben arbeitete er als Gerichtsschreiber am Bundesverwaltungsgericht. Für ihn war es keineswegs seltsam, plötzlich als Schreiber dort zu arbeiten, wo er vorher als Richter Entscheide fällte.
Seine Partnerin habe ihn von Anfang an voll unterstützt. Und er habe schon immer bescheiden gelebt, weshalb er sich finanziell nicht stark einschränken musste, sagt er. «Ich bin wieder Student, mit dem Unterschied, dass ich jetzt einfach weniger Haare auf dem Kopf habe.» Mittlerweile arbeitet er neben dem Masterstudium bei der Denkmalpflege des Kantons Bern als Inventarisierender. Seine neuen Berufswerkzeuge als Kunst- und Architekturhistoriker sind Auge, Stift, Inventarisierungslisten und eine Kamera: Vor Ort erfasst Hünerwadel für das Bauinventar Baudenkmäler, Baugruppen, Gärten und Anlagen, an seinem Schreibtisch beschreibt und bewertet er sie dann. Der Umgang mit dem neuen Vokabular, die Suche nach Zeugen der Vergangenheit und den direkten Kontakt mit Menschen schätzt er an seinem neuen Beruf. «Wieder zu studieren war eine Reise ins Ungewisse», gibt Hünerwadel zu, «sie hat sich gelohnt und unglaubliche Energie in mir freigesetzt.» rz
Eingesperrt: Ralph Kasambara, Menschenrechtsanwalt
Am 12. Februar erschienen in zwei malawischen Zeitungen kritische Bemerkungen, die der frühere Generalstaatsanwalt und jetzige Menschenrechtsanwalt Ralph Kasambara über Bingu wa Mutharika, den Präsidenten des ostafrikanischen Kleinstaates Malawi gemacht hatte. Tags darauf tauchten fünf Männer mit einem Kanister Benzin im Büro von Ralph Kasambara auf. Als seine Sicherheitsleute erschienen, flüchteten zwei der Männer. Die drei anderen gaben offenbar nach Gewaltanwendung durch die Sicherheitsleute zu, dass sie von der Regierung geschickt worden waren, um einen Anschlag auf Kasambara zu verüben.
Kurz darauf erschien die Polizei und nahm Kasambara, seine Sicherheitsleute und die drei Männer fest. Sie wurden auf die Polizeiwache in Blantyre gebracht, wo Kasambara und die Sicherheitsleute der Körperverletzung angeklagt wurden. Daraufhin überstellte man sie in das Chichiri-Gefängnis in Blantyre. Am 14. Februar beschloss ein Gericht in Blantyre, Ralph Kasambara gegen Kaution freizulassen. Nach einer weiteren Nacht im Gefängnis legten ihm Polizeibeamte einen Durchsuchungsbefehl vor und forderten ihn auf, sie zu seinem Haus und seinem Büro zu begleiten. Kasambara weigerte sich, und die Sicherheitskräfte durchsuchten die Räumlichkeiten ohne ihn.
Er wurde am Nachmittag entlassen, kurze Zeit später jedoch von bewaffneten Polizeikräften in eklatanter Missachtung des Gerichtsbeschlusses erneut festgenommen und wieder ins Chichiri-Gefängnis gebracht, wo er bis heute einsitzt. Ralph Kasambara ist nicht als Einziger zur Zielscheibe der seit Anfang 2011 verstärkten behördlichen Repression in Malawi geworden: Die Sicherheitsorgane gehen unzimperlich vor gegen Menschenrechtsverteidiger, Journalisten und zivilgesellschaftliche Aktivisten, die die Regierung kritisieren. Reto Rufer, Amnesty International
Aufgefallen
Marc Schmid, 23, MLaw der Universität Luzern, entwickelte früh einen Sinn fürs Geschäft. Schon als Student bot er gegen Entgelt Rechtsberatungsdienste an. Während eines Spazierganges am See sei ihm die Idee dazu gekommen. Gedacht, getan. Er gründete die Schmid Rechtsberatung. Auf der Website versicherte er: «Sie können uns in allen Rechtsgebieten beauftragen!» Neben der Freude am Unternehmertum habe der monetäre Aspekt eine Rolle gespielt.
«Geld zu haben ist immer gut, und auf einen Job im Call-Center hatte ich keine Lust.» Einen «Schnellservice» gab es bei Schmid für fünfzig Franken, im Falle einer umfassenderen Beratung erstellte Schmid eine «äusserst preiswerte» Offerte. Seine Geschäftsidee war erfolgreich, wie Schmid sagt: «Ich hatte bis zu zehn Beratungsfälle pro Monat.»
Der frischgebackene Master of Law arbeitet heute als Substitut in der Wirtschaftskanzlei Wenger Vieli. Die Rechtsberatung hat er auf Eis gelegt. Auf seiner Website bietet er jedoch «praktische Tipps in diversen Rechtsgebieten» an, die den Besucher in seinem «Alltag weiterbringen» sollen. Diese Website bleibe bestehen, denn: «Ich unterstütze das freie Wissen.»
Christoph Bandli, 58, Bundesverwaltungsrichter, sieht sein Gericht als Vorbild in Sachen Kommunikation. In der ZBJV 2/2012 stellt er mit dem folgenden Bandwurmsatz fest: «Gerichte gehen mehrheitlich noch immer davon aus, dass sie selbst als Institution in den Medien kein Thema sein sollen und dass ihre Urteile derart selbsterklärend sind, dass jeder auch nur halbwegs begabte Journalist ohne weiteres in der Lage ist, aus einem fünfzig Seiten langen, rechtlich hochstehenden und spitzfindigen, natürlich in der Juristensprache abgefassten Entscheid einen für Medienkonsumenten verständlichen, objektiven, kurzen schlüssigen Bericht zu verfassen, welcher von den Redaktionen mit Applaus empfangen und an prominenter Stelle gesendet oder abgedruckt und dann natürlich auch geguckt, gehört oder gelesen wird.»
Das Bundesverwaltungsgericht gehe einen «etwas anderen Weg». Ein Kommunikationsberater habe nämlich aufgezeigt, dass Gerichte durchaus Öffentlichkeitsarbeit machen können und so «lästiges Nachfragen und Rechtfertigen zur Unzeit vermeiden». Das Bundesverwaltungsgericht lege im Übrigen auch grossen Wert auf interne Kommunikation. Hoffentlich in kürzeren Sätzen.
Paul Richli, 66, Rektor der Universität Luzern, kämpft erfolgreich für seine Universität. Als er am Sonntag in der Zeitung lesen musste, dass eine Studie der Koordinationsstelle für Bildungsforschung unter den Luzerner Uni-Absolventen vergleichsweise am meisten Arbeitslose gezählt hatte, griff er am Montag alarmiert zum Telefonhörer. Der Leiter der Studie, Stefan Wolter, klärte Richli auf: In Luzern seien nur die Juristen befragt worden und diese hätten ihre Erwerbslosigkeit mehrheitlich mit einer weiteren Ausbildung begründet.
Seine Absolventen hätten also keine Stelle gefunden, weil sie gar keine gesucht hätten, folgerte Richli. Also griff er am Dienstag in die Tasten und versicherte seinen Studenten in einer «Klarstellung», dass sie an der richtigen Universität studierten.
«Es ist doch problematisch, dass vor der Studie niemand die Besonderheiten des juristischen Studiums mit Anwaltspraktikum abgeklärt hat. Ein Jahr nach Studienabschluss kann man nicht nach der Erwerbssituation fragen», ärgert sich Richli. Wolter lenkte ein und kündigte an, in künftigen Studien das Fach Recht auszuschliessen.
Das Zitat
«Es geht um neue Märkte für Wegelin, ausserhalb des deutschsprachigen Raums. Welche genau, das kommunizieren wir nicht nach aussen. Bei den meisten Banken arbeiten Fachleute wie ich im Rechtsdienst, doch das ist reaktiv. Meine Aufgabe ist es, Risiken im Voraus vermeiden zu helfen. Vorne an der Front.»
David Zollinger, ehemaliger Zürcher Staatsanwalt, über seine Aufgaben bei der Bank Wegelin in einem Interview mit dem St. Galler Kulturmagazin «Saiten» vom April 2010