Für viele Studentinnen und Studenten ist die Finanzierung eines Auslandaufenthalts eine Hürde. Und nicht wenige geben deswegen schnell auf – im Wissen, dass internationale Erfahrungen im akademischen Bereich später bei der Stellensuche von Vorteil sein können.
Es gibt aber durchaus Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung für ein Studium im Ausland zu erhalten. Die Rektorenkonferenz der schweizerischen Hochschulen «Swissuniversities» vermittelt beispielsweise in mehreren Ländern Stipendien von Regierungen. Stipendientypen, Dauer und Leistungen variieren von Land zu Land. Es werden Stipendien für Studium, Forschung, Spezialisierungen, Lehrtätigkeit oder Sprachkurse gewährt. Die Laufzeiten betragen wenige Wochen bis mehrere Jahre.
Fünf Beispiele für ausländische Stipendien
In der Regel deckt ein Regierungsstipendium die Lebens- und Studienkosten im Gastland ab. Einige Länder offerieren jedoch nur Teilstipendien, die Restkosten müssen aus eigenen Mitteln finanziert werden. plädoyer stellt fünf interessante ausländische Regierungsstipendien für Schweizer Studenten vor:
China: Der «China Scholarship Council» ist für die Registrierung und die Verwaltung von Stipendienprogrammen der chinesischen Regierung verantwortlich. 289 chinesische Universitäten bieten Stipendien für eine Vielzahl von akademischen Programmen an, auch im Bereich Rechtswissenschaften. Details: Campuschina.org. Das diesjährige Angebot für die Schweiz umfasst 16 Vollstipendien (Unterricht, Unterkunft und Taschengeld) und 30 Teilstipendien.
Einen hilfreichen Leitfaden zum Ausfüllen der Internetapplikation bietet Swissuniversities.ch an. Dort in der Suchmaske «Ausländische Regierungsstipendien» eingeben. Treffer «Regierungsstipendien» wählen, unten Land China anklicken. Ganz unten findet sich der Online application guide.
Deutschland: Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hält im Internet unter Funding-guide.de konkrete Angebote bereit. Der DAAD zahlt monatliche Stipendien zwischen 800 und 1200 Euro. Zusätzlich gibt es Beiträge für Prämien von Kranken-, Unfall- und Privathaftpflichtversicherungen sowie einen Zuschuss an die Reisekosten. Über die Bewerbungen entscheidet eine Kommission von Fachwissenschaftern.
Italien: Die italienische Regierung vergibt Stipendien für Ausbildungs- und Forschungsprogramme an Hochschulen in Italien. Beteiligte Institute sind unter Studyinitaly.esteri.it zu finden. Interessierte müssen sich auf der Webseite zuerst registrieren, um sich für ein Stipendium zu bewerben. Einige Institutionen verlangen neben Englisch Grundkenntnisse in Italienisch.
Kolumbien: Die kolumbianische Regierung offeriert bis zu 50 Postgraduiertenstipendien für ausländische Staatsbürger aller Nationalitäten, die ein Master- oder Doktorandenprogramm an einer kolumbianischen Universität durchführen wollen. Die Applikation erfolgt auf der Webseite Portal.icetex.gov.co. Interessierte benötigen mindestens einen Bachelorabschluss und gute Spanischkenntnisse (Niveau B2). Die Regierung übernimmt die Studiengebühren, Materialkosten und gewährt ein monatliches Stipendium, eine Krankenversicherung und einen Zuschuss für Nebenkosten.
USA: Der Schweizer Ableger des Fulbright-Programms der US-Regierung bietet Studenten und Wissenschaftern mit Englischkenntnissen und Schweizer Bürgerrecht die Möglichkeit, ein Studium auf Master- oder PhD-Niveau zu absolvieren. Auch als Postdocs haben Juristen die Möglichkeit, an einer Hochschule in den USA zu lehren und zu forschen. Je nach Programm reichen die Stipendien von drei Monaten bis zu einem akademischen Jahr. Die Stipendien des «Fulbright Foreign Student Program» betragen rund 20 000 Dollar für ein akademisches Jahr. Die Unterstützung für das «Fulbright Visiting Scholar Program» reicht bis zu 30 000 Dollar für ein Jahr. Anmeldung im Internet über Swissuniversities.ch: in der Suchmaske «Auslandstipendien» angeben und auf «Grants for the USA» anklicken.