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Der ehemalige Basler Strafrechtsprofessor Peter Albrecht reagiert irritiert, wenn man ihn fragt, wie er seit der Pensionierung seine Freizeit verbringe. «Freizeit?», fragt Peter Albrecht mit einem Augenzwinkern, «welche Freizeit?» Die wissenschaftliche Tätigkeit habe nicht unbedingt abgenommen.
Da er 2013 seine Arbeit an der Universität Basel und 2016 auch an der Universität Bern beendete, ist er vor allem von den Vorlesungen und den Prüfungsbelastungen befreit. Diese Zeit nutze er nun, um wissenschaftlich tiefer zu schürfen. Andererseits geniesse er es auch, mit seiner Frau etwas mehr und längere Ferien machen zu können. Zu seinen Lieblingszielen gehört das Baltikum. Er reise aber auch gerne in andere Länder Osteuropas, sagt er.
Einiges zu tun hat Albrecht heute auch als Mitglied der Ethikkommission der schweizerischen Richtervereinigung. «Da geht es um berufsethische Fragen im Zusammenhang mit der Richtertätigkeit. Wir führen sehr interessante und intensive Debatten», so der 71-Jährige. Das Schreiben von Stellungnahmen sei aufwendig und zeitintensiv. Eine Frage, die ihn aktuell besonders beschäftigt: Wie weit dürfen sich Richter politisch äussern und an politischen Veranstaltungen teilnehmen? Dazu hat Albrecht keine fertige Antwort. «Aber sich darüber Gedanken zu machen, ist anregend und wichtig.» Der emeritierte Professor schöpft bei solchen Überlegungen auch aus dem eigenen Erfahrungsschatz: Er war von 1978 bis 2002 Präsident des Gerichts für Strafsachen des Kantons Basel-Stadt.
Der ehemalige Richter will sich in Zukunft auch vertiefter dem Thema «Dogmatik und Praxis» widmen: «Die Bedeutung der Dogmatik wird überschätzt», sagt Albrecht, «in der Praxis sind es Beweisfragen, die im Vordergrund stehen.» Zudem hofft er, künftig mehr nicht-juristische Literatur zu lesen. Dafür habe die Zeit bis jetzt gefehlt.
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