Der Fall ist klassisch. Seit etlichen Jahren legt Tomasso Weder aus Bern (Name geändert) jeden Monat 100 Franken auf die Seite. Das Geld geht in einen Fondssparplan der Credit Suisse (CS). Bis Mitte 2015 zog ihm die CS von jeder Einzahlung eine Ausgabekommission von 2 Prozent ab. Seit Juli 2015 macht das die CS nicht mehr – dafür muss der Kunde nun jedes Jahr rund 250 Franken Depotgebühren zahlen – 0,25 Prozent seines Gesamtbestandes.
Weders Geld geht in einen CS-Fonds mit der Bezeichnung «Portfolio Fund Growth». Im Vergleich zur Konkurrenz ist dieser Fonds nur mittelmässig. Und er hat eine hohe Gesamtkostenquote (laufende Kosten) von 1,84 Prozent – was ebenfalls zu Lasten des Sparers geht, weil diese Kosten laufend dem Fondsvermögen entnommen werden.
Tommaso Weder fasst jetzt einen Wechsel zu Avadis Vermögensbildung ins Auge. Dort findet er überdurchschnittlich gute Fonds mit laufenden Gesamtkosten von maximal 0,67 Prozent. Und er zahlt weder Ausgabekommissionen noch Depotgebühren.
Privatanleger können das Angebot von Avadis seit 2009 nutzen. 6500 Personen tun das inzwischen: Sie haben der Avadis aktuell insgesamt 500 Millionen Franken anvertraut. Diese werden zusammen mit Pensionskassengeldern angelegt. Privatanleger können da «mitfahren» und von den günstigen Konditionen für institutionelle Anleger profitieren. Die Avadis Vermögensbildung wurde 1973 von der damaligen Brown Boveri & Cie. (BBC) zur Förderung des privaten Sparens der Mitarbeiter gegründet.
Zur Wahl stehen sieben Fonds, «Anlagestrategien» genannt (Tabelle). Die Hauptvorteile:
Die Fonds waren in der Vergangenheit punkto Wertentwicklung erfolgreich, insbesondere diejenigen mit Aktien. Drei von ihnen haben aktuell fünf Sterne, wie die Tabelle zeigt. Das ist die maximale Bewertung, die die Fondsanalyse-Plattform Morningstar.ch zu vergeben hat. Fünf Sterne heisst: Der Fonds gehört zu den besten zehn Prozent der betreffenden Fonds-Kategorie. Die Fonds mit vier Sternen sind im obersten Fünftel der Konkurrenz klassiert. Die Anlagestrategie Obligationen ist durchschnittlich, die Anlagestrategie Stabil hat keine Morningstar-Bewertung.
Wichtig: Alle diese Angaben beziehen sich auf die Vergangenheit und sind keine Garantie für die Zukunft. Auch Fünf-Sterne-Fonds können in der Zukunft schwächeln.
Die Fonds haben eine Gesamtkostenquote TER von aktuell maximal 0,67. Das ist wenig im Vergleich zu anderen vergleichbaren Mischfonds. Der Grund liegt darin, dass Avadis das Geld mehrheitlich in andere, günstige Indexfonds oder indexnahe Fonds investiert. Es handelt sich also um sogenannte Dachfonds. Indexfonds bilden passiv einen bestimmten Markt ab.
Avadis zieht den Kunden bei Einzahlungen keine Ausgabekommission ab. Das vom Kunden einbezahlte Geld wird also vollumfänglich in die entsprechenden Fonds investiert.
Eine Depotgebühr entfällt ebenfalls. Der Kunde muss auch kein separates Konto eröffnen.
Anlegern stellt sich immer wieder die Frage: Wie viel Risiko soll ich eingehen? Dazu finden Interessenten auf www.avadis.ch einen Online-Fragebogen, mit dem man sein Risikoprofil definieren kann. Man kann sich auch in Baden AG bei Avadis beraten lassen.
Der Wechsel von einem Fonds in einen anderen (mit anderem Aktienanteil) ist einmal pro Monat möglich und kostenlos.
Damit eignen sich die Avadis-Fonds sowohl für Anleger, die eine grössere Summe aufs Mal anlegen möchten, als auch für Sparer, die mit regelmässigen Einzahlungen ein bestimmtes Ziel anvisieren.
Auch für Rentner ist Avadis kostengünstig: Wer seinen Lebensunterhalt mit einem Entnahmeplan, also mit regelmässigen Auszahlungen bestreiten will, erhält von Avadis die verlangte Summe jeden Monat aus seinem Fondsguthaben ausbezahlt – völlig kostenlos. Bis das Geld aufgebraucht ist.
Einzahlungen sind jederzeit möglich. Doch der Umtausch in Fondsanteile findet immer nur einmal im Monat statt, und zwar am Ende des Monats. Für Spekulanten, die schnell auf Trends aufspringen wollen, mag das ein Nachteil sein. Für langfristig orientierte Anleger spielt das keine Rolle.
Das Gleiche gilt bei Auszahlungen. Das Verkaufen und Flüssigmachen von Fondsanteilen besorgt Avadis ebenfalls nur einmal im Monat. Doch auch hier: Wer langfristig investiert, kommt eher nicht auf die Idee, bei kurzfristigen Börsenschwankungen von einem Tag auf den anderen alles verkaufen zu wollen.
Avadis-Marketingleiter Hügli: «Das ist kein Lockvogel»
Beat Hügli, ist das spesenfreie Angebot von Avadis nur ein Lockvogel, bis Sie genug Kundengelder beisammen haben?
Beat Hügli: Nein. Das Produkt besteht seit über 40 Jahren mit der gleichen Philosophie betreffend Kosten. Es gibt auch in Zukunft keinen Grund für uns, von der heutigen Linie abzuweichen.
Ihre Kunden zahlen keine separate Depotgebühr. Doch ohne Bank geht es nicht. Werden dafür versteckte Kosten abgezogen?
Beat Hügli: Unsere Anleger eröffnen das Depot bei uns. Die Depotgebühren sind in der jeweiligen TER der Fonds bereits enthalten.
Viele mögliche Kunden vermissen bei Ihnen vielleicht die persönliche Beratung am Bankschalter. Ist das der Haken von Avadis?
Beat Hügli: Wir haben kein Vertriebs- oder Beraternetz. Für die Finanzplanung gibt es unabhängige Spezialisten, die neben anlagetechnischen auch Steuer- und Versicherungsthemen in die Beratung einbeziehen. Wir sind Teil der Lösung – nämlich für die Umsetzung der Vermögensanlage.